Ich wohne in der Deutschsprachigen Gemeinschaft – genauer gesagt in einem kleinen Dorf in der Gemeinde Amel. Bei uns ist es sehr ruhig – doch das ist gerade das, was ich so sehr schätze. Ich liebe die Ruhe – aus diesem Grund mag ich Städte nicht besonders.
Ich bin hier aufgewachsen und darüber bin ich auch sehr froh, auch wenn andere das Leben auf dem Land vielleicht als „langweilig“ bezeichnen würden.
In meinem Dorf gibt es vielleicht nicht viel „Action“, doch wir, die sogenannten „Eifler“, wissen, wie man richtig Party macht. Jedes Wochenende gibt es „Bälle“, auf denen man sich so richtig amüsieren kann. Und jeder weiß genau: es wird nirgendwo so viel Alkohol an Karneval getrunken, wie bei uns in der DG.
Es ist sehr wichtig, dass man das Leben genießen kann. Doch leider gibt es nicht immer solche Momente – oft sind sie nur von kurzer Dauer.
Wenn es mir nicht gut geht, wenn ich einfach nur alleine sein möchte und mich meinen Gedanken hingeben möchte, gibt es für mich nur einen einzigen Ort:
den „Kiosk“.
Den Namen haben wir Einwohner dem kleinen Häuschen gegeben. Es befindet sich am Rande unseres Dorfes. Von dort aus kann man sehr weit sehen. Schon früher trafen sich die Leute an diesem Ort, um gemeinsam Zeit zu verbringen.
Heute handelt es sich bei dem „Kiosk“ aber eher um ein stilles Örtchen, das kaum noch besucht wird.
An diesem Ort kann ich mich zeigen, wie ich bin.
An diesem Ort darf ich auch einmal weinen.
An diesem Ort finde ich mich selbst.
An diesem Ort finde ich meine innere Ruhe.
Foto : photo personnelle