Ich bin Nathalie, das Grenzlandkind, das seit 24 Jahren im Niemandsland wohnt. Unser Familienhaus befindet sich genau zwischen dem deutschen und dem belgischen Zollhaus. Zwar liegt das Grundstück in Hauset, also auf belgischem Boden, der belgische Zoll aber liegt auf der rechten und der deutsche Zoll auf der linken Seite. Unsere Wiese ist zu einem Drittel deutsch und zu zwei Drittel belgisch, also doppelt Steuern zahlen ist angesagt.
Ich finde es sehr spannend und praktisch am „Ende der Welt“ zu wohnen, wie es meine Freunde gerne nennen. Ich bin ebenso oft in Belgien wie in Deutschland. Wenn ich abschalten möchte setze ich mich auf meine Terrasse oder gehe im Wald spazieren. Von Belgien nach Deutschland und wieder zurück, überall entlang der Grenze findet man die Grenzsteine, die alte Höckerlinie, die sich über eine lange Strecke durch den Wald zieht, und die Ziklopensteine, auf denen es sich toll klettern und toben lässt. Der Wald ist voller interessanter Geschichten aus dem 1. und 2. Weltkrieg.
Meine Familie ist seit jeher kulturell verschieden. Ein Teil meiner Familie lebt in Signeulx, an der belgisch-französischen Grenze, der andere Teil lebt in Hauset und Umgebung. Mindestens einmal die Woche versuchen wir uns alle zu treffen und gemeinsam zu essen, freitags Fritten und samstags Spaghetti „à la mama“.
Kegeln sowie Fußball – besonders die 3. Halbzeit – sind sehr beliebte Sportarten. Besonderer Brauch unserer Großfamilie, von Oma bis Urenkel, ist es, zu feiern, wann auch immer es sich anbietet.
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Crédit à l’auteur : Paebi [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], de Wikimedia Commons